Gesundheitsminister Lauterbach hatte zur Einführung der elektronischen Patientenakte versichert, dass diese sicher sei. Nun ist es Hackern offenbar gelungen, auch die verbesserten Schutzvorkehrungen auszuhebeln.
Zwei Möglichkeiten wie es hätte besser gemacht werden können:
Eine dezentrale Speicherung, bei der die Daten in jeder Arztpraxis lokal & digital gelagert werden. Diese sind natürlich komplett verschlüsselt, wobei nur der Patient die Entschlüsselung authorisieren kann. Notfallrelevante Daten werden in einem weniger streng gesicherten Bereich gespeichert.
Eine Patientenakte nach dem Prinzip “Hardware-Wallet”. Die Daten werden auf einem USB-Stick-ähnlichen Speicher gelagert, wobei der Patient die Daten physisch besitzt und nur er die Entschlüsselung authorisieren kann. Notfallrelevante Daten werden in einem weniger streng gesicherten Bereich gespeichert. Es könnten, für den Fall des Verlusts, auch (natürlich verschlüsselte) Backups bei den Krankenkassen hochgeladen werden, die eine Wiedererlangung der Daten ermöglicht.
Die sinnvolle Datennutzung würde in beiden Fällen nicht verhindert werden und die Daten wären um Einiges sicherer.
Eine Patientenakte nach dem Prinzip “Hardware-Wallet”. Die Daten werden auf einem USB-Stick-ähnlichen Speicher gelagert, wobei der Patient die Daten physisch besitzt und nur er die Entschlüsselung authorisieren kann
Die Mehrheit der Patienten wäre nicht in der Lage das ordentlich zu benutzen. Da werden sehr viele Daten verloren gehen. Ein automatisches Backup in einer Cloud ist unerlässlich.
natürlich verschlüsselte) Backups bei den Krankenkassen
Dann kannst du dir den lokalen Speicher gleich sparen und nur den Schlüssel auf der Karte speichern.
Das ganze System gut zu verschlüsseln wäre mit Zertifikatsketten gut machbar. Krankenkasse signiert den Schlüssel des Patienten. Der Patient signiert ein Zertifikat für den Arzt, usw. Wiederrufliste für Zertifikate dazu und der Patient kann Ärzten Zugriffsrechte auch wieder entziehen.
Es wäre auch sehr praktisch, wenn der Patient nach einem Verlust seiner Karte Zugriff auf seine Daten bekommen könnte. Also sowas wie ein ausgedruckter Mnemonischer Seed für Crypto-Wallets.
Die Mehrheit der Patienten wäre nicht in der Lage das ordentlich zu benutzen.
Wir sind mittlerweile an dem Punkt, an dem man es für zumutbar hält, dass ältere Leute oder körperlich Beeinträchtigte ihr Rechtemanagement auf dem Smartphone regeln können und es auch tatsächlich tun. Auf der anderen Seite scheint eine PIN-Eingabe unzumutbar und zu kompliziert zu sein. Das ist für mich Cherry-Picking.
Wenn also schon technisches Know-How abverlangt wird, wieso nicht auf diese Weise?
Dann kannst du dir den lokalen Speicher gleich sparen und nur den Schlüssel auf der Karte speichern.
Nicht ganz. Der Hokuspokus bis zu den Servern und darüber hinaus bietet ja mehr zusätzliche Angriffsfläche. Geheimdienste finden Server bestimmt auch schöner als irgendwelche Offline-Lösungen (nebenbei sei angemerkt, dass Geheimdienste auch keine Transparenzpflichten haben). Solche Unsicherheiten könnte man so effektiv herauskürzen.
Mit dem automatischen verschlüsselten Backup könnte man es erst lokal verschlüsseln und in einem zweiten Schritt auf einen Server jagen.
Will die Polizei in Bayern nicht ein Register für psychisch Kranke erstellen? Da bist du ganz schnell auf deren Kieker ohne etwas dafür zu können. Ok du kannst vll einfach nicht zum Psychiater gehen und dich halt suizidieren oder deinen Wahn einfach ausleben… /s
Eine perfekt verschlüsselte digitale Krankenakte wird dich davor nicht schützen. Die Abrechnungsdaten für Psychiater und Psychologen kann man sich in jedem Fall bei der Krankenkasse holen.
Die meisten Leute sind nicht auf dem Kieker von Geheimdiensten und haben trotzdem eine abschließbare Wohnungstür.
Außerdem, wie gesagt, wenn man schon derartiges Technik-Verständnis voraussetzt, wäre mein Vorschlag wohl auch nicht als maximal komplizierte Lösung anzusehen.
Die werden ständig verloren und ersetzt ohne dass wichtige Daten dabei verloren gehen. Keiner deiner genannten Gegenstände ist ein Unikat, das vertrauliche Daten speichert.
Und dann? Wenn ich in ne neue Stadt umziehe und kein Meganerd bin, was meine Ärzte angeht, dann starten auch alle Ärzte mit Null Backgroundinfo über meine Krankengeschichte. Verschlechtert es meine Gesundheitsversorgung? Vermutlich. Kommen wir seit Jahrzehnten trotzdem damit klar? Auch ja.
Man kann ja verschlüsselte lokale Backups ermöglichen oder sogar einfach alles ausdrucken. Und dann geht halt immer noch bissi was verloren, who cares?
Alles besser als die Gesundheitsdaten vertickern, klauen lassen, oder dass die AfD auf Knopfdruck wie Trump einen Autistenregister bauen kann.
Was ist denn besser? Eine zentrale Stelle sie man professionell absichern kann und wo es jemanden gibt der logs auswertet und Anomalien erkennen kann, oder 1000 Arztpraxen die alle nur ein paar Daten haben, die von der Vorzimmerdame mit Password 1234 gesichert sind?
Ich würde Dezentralität als ein Zugewinn an Sicherheit sehen. Wenn mal etwas ausfällt, fällt auch nicht unbedingt gleich alles aus.
Stand jetzt scheint unsere aktuelle Lösung ja sogar noch etwas verrückter. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es eine Anbindungsstelle an den zentralen ePA-Server, aber jede Krankenkasse muss eine eigene App entwickeln und sich selbstständig anschließen. Bei ~100 Kassen würde es mich wundern, wenn da nicht mal irgendwo ein Leck entsteht.
Das war der zweite Warnschuss. Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
https://www.kuketz-blog.de/opt-out-widerspruch-bei-der-elektronischen-patientenakte-epa-einlegen/
Zwei Möglichkeiten wie es hätte besser gemacht werden können:
Eine dezentrale Speicherung, bei der die Daten in jeder Arztpraxis lokal & digital gelagert werden. Diese sind natürlich komplett verschlüsselt, wobei nur der Patient die Entschlüsselung authorisieren kann. Notfallrelevante Daten werden in einem weniger streng gesicherten Bereich gespeichert.
Eine Patientenakte nach dem Prinzip “Hardware-Wallet”. Die Daten werden auf einem USB-Stick-ähnlichen Speicher gelagert, wobei der Patient die Daten physisch besitzt und nur er die Entschlüsselung authorisieren kann. Notfallrelevante Daten werden in einem weniger streng gesicherten Bereich gespeichert. Es könnten, für den Fall des Verlusts, auch (natürlich verschlüsselte) Backups bei den Krankenkassen hochgeladen werden, die eine Wiedererlangung der Daten ermöglicht.
Die sinnvolle Datennutzung würde in beiden Fällen nicht verhindert werden und die Daten wären um Einiges sicherer.
Die Mehrheit der Patienten wäre nicht in der Lage das ordentlich zu benutzen. Da werden sehr viele Daten verloren gehen. Ein automatisches Backup in einer Cloud ist unerlässlich.
Dann kannst du dir den lokalen Speicher gleich sparen und nur den Schlüssel auf der Karte speichern.
Das ganze System gut zu verschlüsseln wäre mit Zertifikatsketten gut machbar. Krankenkasse signiert den Schlüssel des Patienten. Der Patient signiert ein Zertifikat für den Arzt, usw. Wiederrufliste für Zertifikate dazu und der Patient kann Ärzten Zugriffsrechte auch wieder entziehen.
Es wäre auch sehr praktisch, wenn der Patient nach einem Verlust seiner Karte Zugriff auf seine Daten bekommen könnte. Also sowas wie ein ausgedruckter Mnemonischer Seed für Crypto-Wallets.
Wir sind mittlerweile an dem Punkt, an dem man es für zumutbar hält, dass ältere Leute oder körperlich Beeinträchtigte ihr Rechtemanagement auf dem Smartphone regeln können und es auch tatsächlich tun. Auf der anderen Seite scheint eine PIN-Eingabe unzumutbar und zu kompliziert zu sein. Das ist für mich Cherry-Picking.
Wenn also schon technisches Know-How abverlangt wird, wieso nicht auf diese Weise?
Nicht ganz. Der Hokuspokus bis zu den Servern und darüber hinaus bietet ja mehr zusätzliche Angriffsfläche. Geheimdienste finden Server bestimmt auch schöner als irgendwelche Offline-Lösungen (nebenbei sei angemerkt, dass Geheimdienste auch keine Transparenzpflichten haben). Solche Unsicherheiten könnte man so effektiv herauskürzen.
Mit dem automatischen verschlüsselten Backup könnte man es erst lokal verschlüsseln und in einem zweiten Schritt auf einen Server jagen.
Die meisten Menschen sind nicht auf dem Kieker von Geheimdiensten und brauchen keine maximal kompliziert zu bedienende Sicherheitstechnik.
Will die Polizei in Bayern nicht ein Register für psychisch Kranke erstellen? Da bist du ganz schnell auf deren Kieker ohne etwas dafür zu können. Ok du kannst vll einfach nicht zum Psychiater gehen und dich halt suizidieren oder deinen Wahn einfach ausleben… /s
Eine perfekt verschlüsselte digitale Krankenakte wird dich davor nicht schützen. Die Abrechnungsdaten für Psychiater und Psychologen kann man sich in jedem Fall bei der Krankenkasse holen.
Die meisten Leute sind nicht auf dem Kieker von Geheimdiensten und haben trotzdem eine abschließbare Wohnungstür.
Außerdem, wie gesagt, wenn man schon derartiges Technik-Verständnis voraussetzt, wäre mein Vorschlag wohl auch nicht als maximal komplizierte Lösung anzusehen.
Menschen haben Autoschlüssel, Fahrzeugscheine, Haustürschlüssel, Ausweise, Bankkarten etc.
Aber n USB Stick als physischen Gegenstand, auf den sie aufpassen müssen ist verrückt?
Die werden ständig verloren und ersetzt ohne dass wichtige Daten dabei verloren gehen. Keiner deiner genannten Gegenstände ist ein Unikat, das vertrauliche Daten speichert.
Und dann? Wenn ich in ne neue Stadt umziehe und kein Meganerd bin, was meine Ärzte angeht, dann starten auch alle Ärzte mit Null Backgroundinfo über meine Krankengeschichte. Verschlechtert es meine Gesundheitsversorgung? Vermutlich. Kommen wir seit Jahrzehnten trotzdem damit klar? Auch ja.
Man kann ja verschlüsselte lokale Backups ermöglichen oder sogar einfach alles ausdrucken. Und dann geht halt immer noch bissi was verloren, who cares?
Alles besser als die Gesundheitsdaten vertickern, klauen lassen, oder dass die AfD auf Knopfdruck wie Trump einen Autistenregister bauen kann.
Warum nicht Daten zentral speichern, und der Patient muss jeder Anfrage zustimmen, aber sieht dabei immer wer welche Daten haben möchte?
Einfach aus dem Grund, weil zentrale Datenbanken ein attraktiveres Angriffsziel sind als dezentrale.
Was ist denn besser? Eine zentrale Stelle sie man professionell absichern kann und wo es jemanden gibt der logs auswertet und Anomalien erkennen kann, oder 1000 Arztpraxen die alle nur ein paar Daten haben, die von der Vorzimmerdame mit Password 1234 gesichert sind?
Ich würde Dezentralität als ein Zugewinn an Sicherheit sehen. Wenn mal etwas ausfällt, fällt auch nicht unbedingt gleich alles aus.
Stand jetzt scheint unsere aktuelle Lösung ja sogar noch etwas verrückter. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es eine Anbindungsstelle an den zentralen ePA-Server, aber jede Krankenkasse muss eine eigene App entwickeln und sich selbstständig anschließen. Bei ~100 Kassen würde es mich wundern, wenn da nicht mal irgendwo ein Leck entsteht.
Hast du dir mal das Datenmodell der ePa angeschaut?
Und weißt du ungefähr was Praxissoftware/PVS so tut?
Sorry, aber, du tust so als würde man jetzt von Papier aud ePA umstellen ohne Zwischenschritte…
Ich verstehe gerade nicht ganz, was du mir sagen möchtest in Bezug auf meinem Kommentar.
Wo tue ich so?