- Podcast - Bitte bis zum Ende durchhören
Brockschmidt benennt sehr deutlich, für was Kirk stand und steht. Und ihre Beobachtung, dass die Medien (auch in Deutschland) dies gerade nicht klar benennen, sondern ihn mehr oder weniger nur als “Konservativen” bezeichnen, kann ich bestätigen.
Das sollte man nicht einfach so stehen lassen. Auch deutsche Journalisten, die vorher nichts von ihm gehört haben, sollten nach kurzer Recherche in der Lage sein, Kirk und sein öffentliches Wirken einzuordnen. Nach deutschen Maßstäben ist Kirk mit seinen Äußerungen nicht einfach “konservativ”, sondern rechtsextrem mit allem, was dazugehört.
Eine Kollegin meinte heute ernsthaft zu mir, wie schrecklich das sei. Kirk wäre doch immer an die Universitäten gefahren und hätte für den Dialog geworben und das Gespräch gesucht.
Das ist gruselig. Mir stellt sich die Frage, ob sie vorher schon direkt etwas von Kirk gehört hatte oder ob sie dieses Bild von bestimmten Medienberichten nach dem Attentat vermittelt bekommen hat. Ich hatte heute die Clickbait Schlagzeilen von Bld und Wlt auf YouTube gesehen und wäre daran schon fast verzweifelt.
Die kannte den vorher gar nicht. Ich vermute leider, dass sie ihre Nachrichten aus entsprechenden Facebook/Telegrammgruppen bezieht.
Der Müll, dass der angeblich den Dialog gesucht hat, kam gerade auch im heute-journal, einer Nachrichtensendung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die einen von Lobhudelei und Verharmlosung nur so triefenden minutenlangen Nachruf auf das Arschloch gesendet haben. Auch die Tagesschau verharmlost den als “Konservativen”. Das sind durchaus als seriös geltende Nachrichtenquellen.
Oder halt das super-seriöse qualitätsjournalistische ÖR-Fernsehn. Meine Partnerin guckt jeden Morgen MoMa, und da gab es heute wohl genau diese Art von wertfreien Phrasen zu hören. Wie prägend er doch für die jungen Leute gewesen sei… Dass er an Universitäten und in Diskussionsrunden gesprochen hat usw… aber halt stur nach dem Deutschen Prinzip von “Sprich nie schlecht über Tote”, wonach die seriöse Presse auch Kriegsverbrechern wie Kissinger und korrupten Verbrechern wie Schäuble den Puderzucker in den posthumen Arsch geblasen hat. Man kann ja nicht einen toten Nazi so einfach als Nazi beschimpfen, das wäre pietätlos und unseriös.
Das republikanische „Sprachrohr der Gen Z“
Astroturfing much? Wo ist denn der Typ ein Sprachrohr der Gen Z? Er ist Ü30 und Sprachrohr des rechten Geldadels.
Ihr habt einfach unterschiedliche Vorstellungen des Begriffs “Sprachrohr”.
Du gehst davon aus, dass mit “Sprachrohr” gemeint ist, dass er für die Generation Z spricht und störst dich daran, dass das offensichtlich nicht stimmt.
Der moderne Rechtspopulist von heute in unseren wunderbaren post-faktischen Zeiten hingegen meint mit “Sprachrohr” den jeweiligen Schreihals, dessen Aufgabe es ist gezielt Gen Z anzusprechen und ihnen zu erklären, welche Märchen sie glauben sollen.
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Auch wenn Charlie Kirk ein rechstkonservativer Podcaster und Trump Anhänger war, rechtfertigt das nicht das Attentat auf ihn bzw. seinen Tod. Das ist meine ehrliche und womöglich unpopuläre Meinung dazu.
Auch wenn Charlie Kirk ein rechstkonservativer Podcaster und Trump Anhänger war, rechtfertigt das nicht das Attentat auf ihn bzw. seinen Tod. Das ist meine ehrliche und womöglich unpopuläre Meinung dazu.
Er war kein “rechtskonservativer Podcaster”, sondern rassistischer Faschist. Dazu halte ich das Framing für fragwürdig. Niemand, den ich kenne, hat Bock auf das politische Klima, das von Gewalt bestimmt wird. Aber es entbehrt eben nicht einer gewissen Ironie und ggf. Schadenfreude, wenn es demjenigen ins Gesicht schlägt, der es herbeigeführt hat.
Ich habe mich bei dem Begriff “rechtskonservativ” an der Tagesschau orientiert, die sich des zurückhaltenden Ausdruckes bedient hat, um bei der Berichterstattung wahrscheinlich “neutral” zu erscheinen. Ob das nun richtig oder falsch ist, weiß ich nicht. Und überhaupt fehlt mir eine Menge Hintergrundwissen, um Charlie Kirk beurteilen zu können. Ehrlich gesagt, wusste ich vorher nicht wer er überhaupt war. Ich weiß nicht, ob der Podcast mit Annika Brockschmidt ausreichend ist, um mir ein entsprechendes Bild verschaffen zu können.
Aber wahrscheinlich schon bzw. die Einordnung “rechtsextrem” ist angebracht.
Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass das Attentat nicht gerechtfertigt war. Von Leute abknallen halte ich nichts. Du sicherlich auch nicht. Glaube, dass ich da schon richtig verstanden habe - Schadenfreude. Für ein R.I.P. Charlie Kirk reicht es bei mir auch nicht.
Ich finde, dass entsprechende Personen sich vor Gericht verantworten müssen.
Ist mir dabei schon klar, dass Charlie Kirk sich niemals vor Gericht verantworten hätte müssen. Ein Dilemma natürlich.