Das deutsche Gesundheitssystem hat ein Kostenproblem. Ein Mittel dagegen könnte mehr Patientensteuerung sein - auch durch Strafgebühren. Aus der Union kommen dazu jetzt neue Forderungen.
Ich bezweifle, dass zwischen diesen Tarifen tatsächlich 200 Euro pro Monat liegen. Und Facharztbesuche kosten idR nicht 800 Euro, sodass 25% Selbstbeteiligung 200 Euro entsprechen würden… Zumindest hat keiner meiner Facharztbesuche so viel gekostet, und da ich privat versichert bin, sehe ich die Rechnung ja.
Davon abgesehen gibt es das ja auch bei den gesetzlichen, weshalb die Fachärzte gesetzlich Versicherte ohne Überweisung nicht annehmen, da sie die Kosten sonst nicht abrechnen können. Ein Privatversicherter wird aber in der Regel einen Hausarzt finden; das ist bei gesetzlich Versicherten nicht unbedingt der Fall.
Sind die in Rede stehenden 200€ nicht als Strafe zur Abschreckung gedacht?
Die Selbstbeteiligung im gängigen PKV-Primärarztmodell hat mit Strafe nichts zu tun. Es ist ganz einfach nur eine Beteiligung an den durchschnittlichen Mehrkosten, die man dadurch als Patient verursacht. Wenn es sich so nicht rechnen würde, würden die PKVen diese vergünstigten Tarife nicht anbieten.
Frag doch mal bei Deiner PKV nach, wieviel Du mit einem Primärarzttarif monatlich sparen könntest!
Die Prozentzahl gibt dann ein Gefühl dafür, was es bedeuten würde, bei jenen, die einen festen Hausarzt haben UND in der GKV sind (▶), so viel einzusparen. Das Einnahmendefizit 2024 lag bei etwa 2% - das ist aktuell die Relation.
Für mich ist nachvollziehbar, weshalb Politiker da eine Chance wittern, das Zweiklassensystem und die Privilegien speziell der Beamtenschaft, der Wohlhabenden und Vermögenden weiter erfolgreich zu schützen. Denn wo kämen wir denn da hin, wenn die Gesundheitsversorgung ganz einfach gemeinwohldienlich orientiert und steuerfinanziert wäre?
Zahlen zum Hausarztmodell
Bereits heute seien über 90 % der gesetzlich Versicherten, die schon einen Hausarzt haben und ohne Überweisung einen Facharzt aufsuchen, im gleichen Quartal bei einem Hausarzt gewesen. Somit sei plausibel, dass ein Primärarztsystem in der großen Gruppe derjenigen, die mindestens einen Hausarztkontakt pro Jahr haben, nur wenige zusätzliche Kontakte auslöst. Quelle
Sind die in Rede stehenden 200€ nicht als Strafe zur Abschreckung gedacht?
Die Selbstbeteiligung im gängigen PKV-Primärarztmodell hat mit Strafe nichts zu tun. Es ist ganz einfach nur eine Beteiligung an den durchschnittlichen Mehrkosten, die man dadurch als Patient verursacht. Wenn es sich so nicht rechnen würde, würden die PKVen diese vergünstigten Tarife nicht anbieten.
Mir schon klar, wie das funktioniert. Ich bezog mich damit auf
Doch, das [die 200€ Strafe bei Nichtaufsuchen des Hausarztes] gibt es schon lange. Mindestens seit dreißig Jahren.
Oder habe ich dich da falsch verstanden? Denn die Tarife, die ich kenne, erlauben dir das durchaus, aber tragen dann evtl. nicht die vollen Kosten. Oder aber du zahlst eh alles selber (so wie faktisch ich, da meine Selbstbeteiligung recht hoch ist, dafür halt die Beiträge niedriger).
Denn wo kämen wir denn da hin, wenn die Gesundheitsversorgung ganz einfach gemeinwohldienlich orientiert und steuerfinanziert wäre?
Finanziert durch Steuern ist am Ende das einzige, was auch Sinn ergibt.
Ich meinte, das Primärarztmodell gibt es schon lange bei den PKVen, aber hatte wohl meinerseits auch Dich nicht ganz verstanden. Sorry für die Verwirrung ;)
Ich bezweifle, dass zwischen diesen Tarifen tatsächlich 200 Euro pro Monat liegen. Und Facharztbesuche kosten idR nicht 800 Euro, sodass 25% Selbstbeteiligung 200 Euro entsprechen würden… Zumindest hat keiner meiner Facharztbesuche so viel gekostet, und da ich privat versichert bin, sehe ich die Rechnung ja.
Davon abgesehen gibt es das ja auch bei den gesetzlichen, weshalb die Fachärzte gesetzlich Versicherte ohne Überweisung nicht annehmen, da sie die Kosten sonst nicht abrechnen können. Ein Privatversicherter wird aber in der Regel einen Hausarzt finden; das ist bei gesetzlich Versicherten nicht unbedingt der Fall.
Sind die in Rede stehenden 200€ nicht als Strafe zur Abschreckung gedacht?
Die Selbstbeteiligung im gängigen PKV-Primärarztmodell hat mit Strafe nichts zu tun. Es ist ganz einfach nur eine Beteiligung an den durchschnittlichen Mehrkosten, die man dadurch als Patient verursacht. Wenn es sich so nicht rechnen würde, würden die PKVen diese vergünstigten Tarife nicht anbieten.
Frag doch mal bei Deiner PKV nach, wieviel Du mit einem Primärarzttarif monatlich sparen könntest!
Die Prozentzahl gibt dann ein Gefühl dafür, was es bedeuten würde, bei jenen, die einen festen Hausarzt haben UND in der GKV sind (▶), so viel einzusparen. Das Einnahmendefizit 2024 lag bei etwa 2% - das ist aktuell die Relation.
Für mich ist nachvollziehbar, weshalb Politiker da eine Chance wittern, das Zweiklassensystem und die Privilegien speziell der Beamtenschaft, der Wohlhabenden und Vermögenden weiter erfolgreich zu schützen. Denn wo kämen wir denn da hin, wenn die Gesundheitsversorgung ganz einfach gemeinwohldienlich orientiert und steuerfinanziert wäre?
Zahlen zum Hausarztmodell
Mir schon klar, wie das funktioniert. Ich bezog mich damit auf
Oder habe ich dich da falsch verstanden? Denn die Tarife, die ich kenne, erlauben dir das durchaus, aber tragen dann evtl. nicht die vollen Kosten. Oder aber du zahlst eh alles selber (so wie faktisch ich, da meine Selbstbeteiligung recht hoch ist, dafür halt die Beiträge niedriger).
Finanziert durch Steuern ist am Ende das einzige, was auch Sinn ergibt.
Ich meinte, das Primärarztmodell gibt es schon lange bei den PKVen, aber hatte wohl meinerseits auch Dich nicht ganz verstanden. Sorry für die Verwirrung ;)