Die Chats eines Polizisten waren fremdenfeindlich, geschmacklos und durchzogen von rechtsradikaler Rhetorik. Nicht genug für eine Suspendierung, meint der VGH München.
Das Polizeipräsidium nahm an mehreren Nachrichten, Bildern und Audioaufnahmen Anstoß, die Michael R. in WhatsApp-Chats im Freundes- und Kollegenkreis versendet hatte. Während seines Einsatzes als Leibwächter für Charlotte Knobloch - NS-Überlebende und Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde - schrieb er etwa: “Ich scheiß‘ ihr vor die Tür, schön braun, mit Fähnchen”. Er wünsche sich, seine Schutzperson würde vergast bzw. in ein Konzentrationslager verbracht und er habe auch die Absicht, anlässlich der Reichspogromnacht “auf die Straße zu gehen”. Diese Nachrichten rührten aus der Frustration über das vermeintlich unerträgliche Verhalten Knoblochs sowie ihres krebskranken, von Durchfall geplagten Hundes.
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Vor diesem Hintergrund sei es immerhin nachvollziehbar, dass er die tabuisierten Inhalte als Ventil genutzt habe, um sich abzureagieren. So habe er, um den Einsatz als Personenschützer Knoblochs zu, wie er es empfand, ertragen, versucht, seine “Mächtigkeit über sich selbst” zurückzugewinnen. Daraus lasse sich nicht unbedingt schließen, dass die Äußerungen allgemein auf Personen jüdischen Glaubens gerichtet seien.
Sicherlich werden die im Kampf gegen Antisemitismus besonders engagierten Innenminister, Ministerpräsidenten und Bundeskanzler hier auf eine schnelle Gesetzesänderung hinwirken, um den Anschein harter antisemitischer Haltungen bei deutschen Polizeikräften zu entkräften…
Wenn das ganze für ihn nur ein Ventil gewesen wäre um mit dem Umgang mit einer schwierigen Person klarzukommen… warum hat er dann nicht um Versetzung / Betrauung mit einer anderen Aufgabe ersucht?
Das ist tiefenpsychologisch natürlich sehr komplex, da muss man erstmal unterschiedliche Marker genauer beleuchten wie die frühkindheit, adolescente Entwicklungsbeobachtung, andere tiefenanalytische Prozesse. Wenn man alle diese Dinge sehr vorsichtig und umsichtig beachtet wird man sehr wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass er ein Lügner ist…
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Sicherlich werden die im Kampf gegen Antisemitismus besonders engagierten Innenminister, Ministerpräsidenten und Bundeskanzler hier auf eine schnelle Gesetzesänderung hinwirken, um den Anschein harter antisemitischer Haltungen bei deutschen Polizeikräften zu entkräften…
Die erste Reaktion aus dem Kanzleramt liegt bereits vor:
Wenn das ganze für ihn nur ein Ventil gewesen wäre um mit dem Umgang mit einer schwierigen Person klarzukommen… warum hat er dann nicht um Versetzung / Betrauung mit einer anderen Aufgabe ersucht?
Das ist tiefenpsychologisch natürlich sehr komplex, da muss man erstmal unterschiedliche Marker genauer beleuchten wie die frühkindheit, adolescente Entwicklungsbeobachtung, andere tiefenanalytische Prozesse. Wenn man alle diese Dinge sehr vorsichtig und umsichtig beachtet wird man sehr wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass er ein Lügner ist…