Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.
Surprise, surprise. Wenn man nicht an den Wolkenpaul glaubt, aber trotzdem in den Himmel kommen möchte und dazu auch noch zu feige ist, sich klarzumachen, dass beides miteinander nicht geht, muss man eben ewige Unsicherheit und Zauderei in Kauf nehmen. Das haben unvereinbare Entscheidungen halt so an sich und darum kann man sie auch nicht treffen. Und wer sich scheut seinen eigenen Einsichten zu vertrauen, der bleibt halt Beute für Kirchen, Scharlatane und Lebensmittelzusatzhersteller.
Klar geht das. Laut dem Gleichnis vom Barmherzigen Samariter kommt es darauf an kein Arschloch zu sein, als formell dem richtigen Glauben nachzugehen. Hilft auch so im Alltag, ob man nun an den bärtigen Mann auf der Wolke glaubt oder nicht.
Die Aussage ist schon ziemlich cringe. Atheisten sind imo gleich wie Religiöse; beide meinen fest zu wissen, ob etwas der Fall ist, obwohl es prinzipiell nicht beweisen kann. u sagen, dass es das sicher nicht geben kann und man sich da sicher ist, ist halt… naiv. Agnostiker sehen das wenigstens ein und geben zu, dass sie es einfach nicht wissen können.
Wenn hier eine Aussage “cringe” ist, dann deine. Atheismus geht nicht davon aus, “zu wissen, dass es keinen Got gibt” (das typische Scheinargument von religösen Eiferern), sondern davon, dass unser allgemein akzeptiertes philosophisch-wissentschaftliches Weltbild keinen Gott benötigt um zu funktionieren. Es spricht keinerlei Evidenz für “übernatürliches” Ballaballa - und eine Hypothese, die keinerlei positive Evidenz hat, lässt sich bekanntermassen (dir vermutlich nicht) auch nicht falsifizieren. Auf letzerem Teil dieses Axioms beruht deine Behauptung, ignoriert aber den ersten. Ganz klar, denn aus der vollständigen Aussage folgt nämlich dass eine Hypothese für die es keinerlei Notwendigkeit oder Evidenz gibt unsinnig ist. Ich könnte genauso valide behaupten, dass der Grosse Grüne Frosch im Heiligen Teich und der Geist von Onkel Edeltraud das Universum erschaffen haben und jeder zur Hölle fährt, der widerspricht. Argumentativ-logisch macht das keinerlei Unterschied. Völlig egal, was Du “glaubst”.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus
Das wirkt auf mich etwas wie “No true scotsman”. Da du in Superlativen sprichst “keinerlei Evidenz” und von “übernatürliches Ballaballa” wirkst du für mich schon ziemlich deutlich in der Kategorie von Atheismus im engeren Sinne.
Das darfst du ruhig glauben.
Logik durchgedribbelt.
Na dann versuche doch mal, deine gerade gemachte Aussage zu belegen, wenn du hier schon mit “durchgedribbelter” Logik daherkommst. (Was auch immer das bedeuten soll) Ansonsten, siehe oben.
“durchgedribbelt” ist slang, der auf ich_iel üblich ist. Es heißt “durchgespielt, auf höchster Ebene vollendet” und ist immer ironisch gemeint.
Du hast in deinem Post schon ausgeführt, wofür ich zu müde war um es zu schreiben - Nichtexistenz muss nicht bewiesen werden.
Oops, sorry, da habe ich den falschen Baum angebellt.
Dieses Argument muss endlich verschwinden. An der Wirklichkeit kann man überhaupt nichts beweisen. Beweise gibt es in der Mathematik und meinetwegen vor Gericht. In empirischen Wissenschaften gibt es nur Empirie und bessere und schlechtere Theorien über Empirie. Etwas außerhalb der Erfahrung anzunehmen, ist einfach nicht zielführend, wenn man Aussagen über die Wirklichkeit treffen möchte. Eine gute Theorie ist ein, die eine hohe Falsifizierbarkeit aufweisen. Karl Popper brachte es auf den Punkt:
Eine Theorie, die dieses Kriterium nicht erfüllt, muss aus wissenschaftlicher Sicht daher abgelehnt werden. Leider hat der Theismus und auch viele andere esoterische Glaubenssysteme, genau diesen Haken. Sie haben keine Falsifizierbarkeit, sondern verlagern ihre Prognosen in den metaphysischen Raum, also außerhalb der Erfahrung. Immer, wenn sie sich trauen diesen zu verlassen, werden sie aber überführt. Zum Beispiel konnte man falsifizieren und als falsch nachweisen, dass Wünschelruten funktionieren, dass Sternzeichen die Persönlichkeit beeinflussen oder dass Beten einen externen Effekt hat.
Wissenschaftler meinen deshalb zu wissen, ob etwas der Fall ist, weil sie nur dem überhaupt einen Wahrheitswert zuweisen, was sich diesem Prinzip unterordnet. Darum ist die Gotthypothese aus unserer Sicht nicht mal falsch. Sie hat ganz einfach keinen Wahrheitswert und sollte deshalb verworfen werden. Rein praktisch ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass es keinen Gott gibt. Jedenfalls keinen, der mit unserer Realität in irgendeiner Weise wechselwirkt.