Ich bin ehrlich: Osterfeuer sind aktuell ein eher kleineres Problem. Im Vergleich mit den “normalen” und regelmäßigen Emissionen anderer Bereiche ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn wir irgendwann mal Klimaneutral sind können wir vielleicht auch über Osterfeuer nachdenken, aber bis dahin gibt es ganz andere Probleme die wir bewältigen müssen. Außerdem muss man auch bedenken, dass die Menschen auch gerne Sachen machen die unvernünftig sind, weil sie Spaß machen. Alkohol ist schädlich und trotzdem trinken wir gerne mal, weil es Spaß macht. Osterfeuer ist in vielen Orten ein Fester Bestandteil des Dorflebens. Es ist eine Gelegenheit, wo man sich trifft und wo man zusammen Spaß hat und feiert. Vor allem auf dem Dorf sind solche Feste besonders wichtig, weil diese ein enorm wichtiger Teil des Dorflebens sind. Wenn man will, dass auch so etwas wie Zusammenhalt im Dorf gibt braucht man Feste, weil du sonst die Leute einfach nicht zusammen bekommst. Das einzige was die Diskussion über Osterfeuer bringt ist, dass es rechten eine Möglichkeit gibt Hass und Hetze zu sähen.
Ich stimme prinzipiell zu, was den “Tropfen auf dem heißen Stein”-Teil belangt, auch wenn diese Argumentationsweise schnell dazu verleitet zu einseitig an Klimawandel, Umweltschutz heranzugehen, a la “ach lass die Landwirtschaft doch in Ruhe! Die Kohleindustrie ist viel schlimmer!”. Gegenmaßnahmen müssen m.E. auf jeder Ebene getroffen werden.
Zu dem “weil es Spaß macht”: ich bin mir sicher, dass man Alternativen finden kann, die auch Spaß machen, ohne so schädlich zu sein, gerade auch, wo du den Alkoholkonsum erwähnt hast (was nicht nur “bisschen schädlich” ist, sondern ein Klasse 1 Karzinogen). Es existieren ganze Kulturen, die ohne Alkohol glücklich sind.
Ich halte es für sinnvoll solche Alternativen zu erkunden und zu erproben. Wenn man ähnlich gute Alternativen hat, die aber ohne die kritischen Nachteile kommen, ist es nur ein Gewinn.
Ich glaube aber auch, man muss Nutzen und Akzeptanz in Relation setzen.
Eine Abschaffung der Osterfeuer zu fordern würde aktuell die allgemeine Bereitschaft, sich gegen den Klimawandel zu engagieren, eher schwächen.
Osterfeuer sind älter als Deutschland, älter als das römische Reich, und sehr wahrscheinlich älter als Ackerbau und Viehzucht.Ich halte es für sinnvoll solche Alternativen zu erkunden und zu erproben. Wenn man ähnlich gute Alternativen hat, die aber ohne die kritischen Nachteile kommen, ist es nur ein Gewinn.
Ich für mich wüsste halt absolut nicht, wie man Osterfeuer anders gestalten könnte. Es ist ja nicht nur das Feuer an sich (was auch schon schwer genug zu ersetzen ist, weil es halt schon geil ist dick Feuer zu machen), sondern auch weil da ja noch mehr hinter steht. Die ganze Orga ist halt auch schon irgendwie geil. Es hat schon etwas 3 Tage lang Biertrinkenderweise mit Musik auf die StVO scheißend durch das Dorf zu fahren und den ganzen Kram auf Anhänger zu packen. Das ist jedes mal wieder geil.
Wir fangen einfach an, Reiche zu verbrennen* dann sind wir sogar Net-negativ beim CO2!
*in Minecraft
Ich würde ja gerne, aber leider gibt es keine bei uns im Dorf.
Keine Angst, wird sicher bald gentrifiziert
Die Reichen, die sich ein schönes Wochenendhäuschen im Dorf gönnen, fallen dann auch regelmäßig auf, indem sie erstmal alle vor Gericht zerren, die ihre Ruhe stören. Sei es der Nachbar, der sich im Garten Hühner hält, der Kindergarten, oder der Verein, der ein Fest feiert, das es schon seit über hundert Jahren gibt.
Was ist denn hier in den Kommentaren los? Nur weil Osterfeuer nachweislich scheiße für die Umwelt sind, sagt doch niemand, dass der Krieg i.d. Ukraine oder Silvester nicht beschissen sind? Riecht nach typisch deutschem “Sollen erst mal die anderen was für die Umwelt machen!”
Das ganze nennt sich falsches Dilemma